Die Sammlung Domnick, Südfassade

Skulpturaler Reiz der Béton-Brut-ArchitekturDer Beton

Die Villa Domnick besteht größtenteils aus Beton. Die Außenwände sind aus sichtbar belassenem, rohem Beton, der an manchen Stellen skulptural ausgeformt ist. Im Inneren finden sich weiß gestrichene Betonwände und ein weißer Waschbetonboden aus Marmorkieseln.

Sammlung Domnick, Eingangsbereich

Die Außenhaut der Villa besteht aus Sichtbeton.

Brutalismus in Nürtingen

Die äußere Erscheinungsform der Villa Domnick kann dem Architekturstil des Brutalismus zugeordnet werden. Dieser geht auf den schweizerisch-französischen Architekten Le Corbusier zurück, der den Begriff „béton brut“, wörtlich „roher Beton“, prägte. Der Beton der Fassade ist primitiv geschalt, so dass man den Abdruck der Schalungsbretter und Holzstückchen sowie Ankerlöcher sieht. Außerdem stehen die formale Lesbarkeit des Grundrisses und die klare Zurschaustellung der Konstruktion im Mittelpunkt.

Sammlung Domnick, Detail südliche Pergola
Sammlung Domnick, Detail Westfassade
Sammlung Domnick, Detail Terrasse

Die Betonunterzüge ragen an verschiedenen Stellen skulptural aus der Fassade hervor.

Skulptural ausgeformter Beton

An mehreren Stellen durchstoßen die Betonunterzüge die Attika oder sind als Pergolen offengelegt. Dadurch werden die Ecken des Gebäudes und einzelne Grundrisselemente markiert. Den eigentlich zur Konstruktion des Gebäudes notwendigen Bauteilen wird so dekorativer und skulpturaler Reiz abgewonnen. Außerdem ist von außen ablesbar, dass der quadratische Baukörper der Villa in sieben mal sieben Quadrate von viereinhalb Metern Länge aufgegliedert ist.

Blick in die Sammlung Domnick, Foto: Stiftung Domnick, Volker Naumann

Unterschiedliche Materialien strukturieren die Räume der Sammlung.

Raumwirkung durch unterschiedliche Strukturen

Auch im Inneren dominiert der rau geschalte Beton. Hier wird er durch unterschiedliche Farbgestaltung stärker strukturiert als außen. Eine Besonderheit ist der frei im Raum stehende Halbzylinder aus Sichtbeton, eine weitere Referenz des Architekten an Le Corbusier. Der Rundkörper setzt nicht nur optisch einen Kontrast zum restlichen Gebäude, sondern erfüllt auch einen technischen Zweck: mit seiner reliefartig ausgearbeiteten Oberfläche reguliert er die Akustik im Raum.

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