BuchpräsentationMein Cello und ich
Veranstaltung mit: Michael Stührenberg
Termin: Samstag, 16.10.2021, 19:30
Der Pariser Reporter Michael Stührenberg liest aus der neu erschienenen Biografie der international renommierten Cellistin Heidi Litschauer. Umrahmt wird die Lesung mit Musik Heidi Litschauers und der jungen Cellistin Emilia Teuffel. Sie spielen Stücke von Bach, Rachmaninow, Ernest Bloch und Manuel de Falla.
Heidi Litschauer hat eine besondere Lebensgeschichte und so sind auch die Umstände der Entstehung der Biografie. Michael Stührenberg erzählt, wie es zu diesem Abenteuer kam:
„Das Cello und ich – ein über 400 Seiten dickes, dichtes Buch über das Leben der wunderbaren Cellistin Heidi Litschauer. Die gebürtige Wienerin, seit langem in Salzburg ansässig, ist eine Legende aus der Welt der Klassik. Bereits im Alter von elf Jahren war sie – als Mitglied des Wiener Kindertrios – ein international gefeierter Star, der auch in verschiedenen großen Orchestern spielte und über vier Jahrzehnte als Cello-Professorin an der renommierten Salzburger Musikhochschule Mozarteum unterrichtet hat.
Ich lernte Heidi im Herbst 2017 in Chile kennen, wo sie begabten jungen Musikern (viele von ihnen gehörten zum indigenen Volk der Mapuche) Master Classes erteilte und wo ich als Reporter für das Magazin GEO unterwegs war. Wir freundeten uns mühelos an, veranstalteten dann in Österreich Lesungen einiger meiner Reportagen mit „cellistischer Umrahmung“, wie Heidi es nannte.
Ende 2019 bat sie mich um praktische Hilfe bei dem Verfassen ihrer Autobiografie. Ich zögerte, schließlich einigten wir uns auf einen „Austausch“. Konkret: Sie würde mir ihr Leben erzählen, ich sollte es in eine stilistisch akzeptable Form bringen. Dieses Zweier-Abkommen erweiterte sich schnell zu einem Dreier-Projekt, als meine langjährige Freundin Tatjana Lorenz, Artdirektorin des Magazins GEO Epoche, akzeptierte, die Gestaltung dieses literarischen Werkes zu übernehmen.
Die folgenden sechs Monate – von Jänner bis Juli 2020 – wurden zu der für mich intensivsten und angenehmsten Erfahrung, wie drei „freischaffende“ Geister sich mit- und untereinander zu persönlichen Bestleistungen befähigen können. Diesen beiden Künstlerinnen, der Heidi und der Tanja, gilt mein Dank für diese gemeinsame Erfahrung sowie der Ausdruck grenzenloser Bewunderung für ihr fachliches Können und die Weite ihrer Herzen. Keiner kann besser zusammenarbeiten als wir Drei!“
Heidi Litschauer gewann den 1. Preis des ARD-Wettbewerbs München mit dem Wiener Trio. Sie war bis vor kurzem Mitglied im Kammerorchester Andrea Barca unter Leitung von Andras Schiff und im Streichquintett Mozarteum. Bis zu ihrer Emeritierung 2014 unterrichtete sie als Professorin 41 Jahre lang Cello an der berühmten Salzburger Universität Mozarteum.
Diese Veranstaltung nimmt einen besonderen Platz im Programm der Sammlung Domnick ein: Im Frühjahr 2022 wird wieder der Domnick-Cello-Preis in Kooperation mit der Stuttgarter Hochschule für Musik und darstellenden Kunst ausgeschrieben. Junge Cellist*innen sind eingeladen, sich dem Wettbewerb zu stellen.