Murmurations

Der Pianist und Komponist Lorenzo Naccarato ist zu Gast in der Sammlung Domnick. 

Lorenzo Naccarato ist dem Aufruf von Musikerinnen und Musikern gefolgt, den ökologischen Fußabdruck im Konzertbetrieb zu verringern. Sein experimentelles Projekt „Murmurations“ ist ein entschleunigter Weg, um Musik und Musikbetrieb neu zu denken. Naccarato war bewusst geworden, was es bedeutet, wenn er für einzelne Konzerte in fernen Städten reist: die verlorene Zeit an Nicht-Orte wie Flughäfen und Bahnhöfen, die Belastung der Umwelt, der psychische Stress… So entwickelte er das Projekt „Murmurations“, als eine Form von Slow Tour. Sie ist von der Art, wie Zugvögel sich auf ihren langen Flügen verhalten und ihre Lebensräume bewohnen, inspiriert. Der Künstler macht eine ausgedehnte und entschleunigte Tournee von hohen Norden bis nach Afrika.

Die Entwicklung dieses Projekts führte ihn dazu, sein eigenes transportierbares und im Freien bespielbares Klanggerät zu entwickeln: ein kleines Orchester aus seinem präparierten Klavier, Kassettenrekorder und einem Plattenspieler. Er stellt sich damit in die Tradition des Musikers John Cage, der in den 60er Jahren das Klavier für Aufführungen präparierte und damit eine bis dahin unbekannte Klangwelt schuf. Er setzt eine Loop-Maschine ein, um die Überlagerung der Gesänge der Vögel erklingen zu lassen, die Komplexität von Starenschwärmen oder um den Ruf der Zugvögel heraufzubeschwören und ihre Zugbewegungen darzustellen.

Im Anschluss an sein Konzert freut sich Lorenzo Naccarato auf einen Austausch mit seinen Zuhörerinnen und Zuhörern.