Margarete Schreiber-Rüffer und der Maler Fritz WinterMuse – Lebensgefährtin – Managerin

Symbol für Lesungen und Vorträge
Sammlung Domnick
Lesung & Vortrag
Termin: Donnerstag, 15.09.2022, 19:30

Die Lebensgeschichte und die Lebensleistung von Frauen wurden auch in der Kunstgeschichte lange übersehen; vor allem wenn sie keine Malerinnen waren, sondern „nur“ die Ehefrau oder Lebensgefährtinnen eines großen Malers waren. Sie sind jedoch nicht wegzudenken; genauso wie bei dem Sammlerehepaar Greta und Ottomar Domnick.

Unmittelbar nach dem Ende des zweiten Weltkrieges führten die Psychiater Greta und Ottomar Domnick in Stuttgart nicht nur eine Klinik, sondern begeisterten sich für die bis dahin in Deutschland verfolgte gegenstandslose Kunst. Sie sammelten abstrakte Gemälde, sie veranstalteten ab 1947 Ausstellungen in ihrer Wohnung und Praxis und organisierten den Austausch innerhalb der Szene der Avantgarde.

Sie kamen 1946 in Kontakt mit Margarete Schreiber-Rüffer. Sie war die Lebensgefährtin von dem Maler Fritz Winter, der von 1939 bis 1949 im Krieg und in der Kriegsgefangenschaft in Russland war. Sie hatte dem früheren Bauhaus- Schüler Fritz Winter schon 1933, als er von seinem ersten Lehrauftrag in Halle an der Saale von den Nationalsozialisten fristlos entlassen und als „entartet“ diffamiert worden war, in Diessen am Ammersee ein Atelier und Refugium geschaffen, in dem er trotz Malverbot im Geheimen seine abstrakten Bilder schaffen konnte. Sie begleitete ihn durch die langen Jahre, in denen er als Soldat an der Ostfront kämpfen musste und mehrfach verwundet wurde. Sie hielt bis zu seiner Rückkehr sein künstlerisches Werk zusammen.

Es gelang ihr gleich nach dem Krieg, gegen alle Widerstände, seine Bilder in zahlreichen Ausstellungen zu präsentieren und ihn als einen der führenden Meister der abstrakten Malerei in Deutschland zu etablieren, obwohl er noch gar nicht von der Kriegsgefangenschaft zurück war.

Entscheidend dafür erwies sich ihre Begegnung mit dem „Tempodoktor“, wie sie Ottomar Domnick in einem ihrer Briefe nannte. Er bot ihr am 15. September 1946 in einem Brief die Durchführung einer Fritz-Winter-Ausstellung in Stuttgart an, die bereits im Januar 1947 stattfand.

Wer war Margarete Schreiber-Rüffer? Was hat sie angetrieben? Woher schöpfte sie diese Energie, um für Fritz Winter und sein künstlerisches Werk so intensiv zu kämpfen?

Christina Ossowski zeichnet das Leben dieser ungewöhnlichen Frau nach.

Service

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Sammlung Domnick
Oberensinger Höhe 4
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Information und Anmeldung

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Preis

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